(Großes Striegistal | Gemeinde Striegistal)
In den frühen Morgenstunden scheint es, als erwache das Tal der Großen Striegis erst allmählich zum Leben. Die Baumkronen filtern das Licht, und grüne Schattenmuster tanzen auf dem Boden. Aus dem dichten Grün leuchtet das klarbraune Wasser des Baches wie eine perlende Kette, deren Glanzpunkte von den ersten Sonnenstrahlen erfasst werden. Um mich herum breitet sich das wildromantische Tal der Großen Striegis aus, ein Panorama aus Moos, Farnen und sanft gerundeten Steinen, das vom leisen Plätschern des Wassers und sanftem Vogelgezwitscher erfüllt wird.
Der Pfad führt nun tiefer in den kühl schattigen Wald hinein. Alte Buchen und Eichen mit mächtigen, knorrigen Wurzeln säumen das Ufer und spenden kühlen Schutz. An ihren verdrehten Stämmen haftet Moos, und überall liegen Hölzer und Blätter, die still Geschichten von Waldtieren erzählen. Dieses Tal ist ein geschützter Lebensraum, in dem laut Naturschützern Fischotter, Eisvogel, Schwarzstorch und vor allem Biber leben. Besonders finde ich oft halb abgefressene Baumstümpfe am Wasser – deutliche Zeichen von Bibern. Nach den Renaturierungsmaßnahmen der letzten Jahre ist der Biber hier zurückgekehrt, und seine Spuren sind überall sichtbar: angenagte Stämme, kleine Dämme aus Ästen und Schlamm.
Nach einigen Kilometern öffnet sich das Tal zu einer kleinen Lichtung. Sanfte Hänge steigen zu beiden Seiten, und weiter vorne sehe ich erste Häuser von Pappendorf, die sich friedlich ins Tal schmiegen. Ein verwittertes Schild zeigt einen Pfad zur „Teufelskanzel“, einer Klippe hoch über dem Tal.
Ich folge dem Pfad bergauf und erreiche einen ausgesetzten Felsvorsprung, der allen Widrigkeiten trotzend emporragt. Von hier genieße ich einen weiten Blick über das Tal: Fluss- und Auenlandschaft scheinen endlos, durchzogen von Streifen aus Feldern und Wiesen. Der Ausblick nimmt mich mit einem Mal ganz in seinen Bann, und für einen Moment vergesse ich, wie weit ich bereits gegangen bin.
Zurück im Wald führt der Weg weiter gen Nordwesten, immer an der Striegis entlang. Plötzlich zweigt ein Pfad erneut nach oben ab, und nach kurzem Aufstieg entdecke ich auf einer Lichtung einen Felsen, der wie ein überdimensionaler Entenschnabel geformt ist – hier, am sogenannten Entenschnabel-Aussichtspunkt. Wie es heißt, genießt man von diesem Felsen die herrliche Natur des Großen Striegistals (Die schönsten Wanderungen in Striegistal | Outdooractive).
Ich setze mich auf den warmen Stein und blicke hinunter ins Tal: Das Licht spielt auf dem Wasser, und in der Ferne leuchten die Dächer von Pappendorf ganz klein im strahlenden Frühlingsgrün. Der Moment erfüllt mich mit Glück und Dankbarkeit für dieses friedvolle Erlebnis inmitten der Natur.
Der letzte Abschnitt der Wanderung führt mich talabwärts, wo die Striegis nun ruhiger dahinfließt. Das Tal weitet sich allmählich, und die Vegetation wird offener: Wiesen breiten sich aus, gesäumt von Weiden, und das Rauschen des Flusses mischt sich mit dem Summen der Frühlingsinsekten. Schließlich erreiche ich Berbersdorf, wo sich nach etwa 36 Kilometern die Kleine Striegis mit der Großen Striegis zur Striegis vereinen (Großes Striegistal | Gemeinde Striegistal).
An dieser Stelle, am Zusammenfluss der beiden Gewässer, klingt das leise Murmeln des Baches aus. Das letzte Licht des Tages fällt warm auf die Flusslandschaft, und ich gehe heimwärts mit dem Gefühl, von der Schönheit dieser Wanderung beschenkt worden zu sein.
Aspekt
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Details
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Länge
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ca. 17 km
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Dauer
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ca. 5 Stunden
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Schwierigkeit
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Mittel
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Startpunkt
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Bräunsdorf
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Endpunkt
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Berbersdorf
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Empfehlungen
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Stabile Wanderstiefel,
ausreichend Trinkwasser, wettergerechte Kleidung
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Karte
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Verfügbar auf
Karte
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Übernachtung/Verpflegung
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Gaststätten wie Ferienhaus
Striegistal in Goßberg, Gaststätte Hirschbachtal in Pappendorf (
Gaststätten
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